Umbau und Sanierung einer ehemaligen Fabrikanten-Villa in Bruchsal
IST-Situation:
Das ursprünglich aus dem 19. Jahrhundert stammende, im 2. Weltkrieg stark beschädigte Gebäude wurde 1949 oberhalb des Gewölbekellers von einer wohlhabenden Fabrikantenfamilie neu aufgebaut. Obwohl als Doppelhaus errichtet, verzichteten die Architekten nach dem Krieg auf einen historisierenden Wiederaufbau. Stattdessen orientierten sie sich an der neuen Sachlichkeit.
Die neuen Eigentümer wünschten sich eine neue Aufteilung in Wohnen und Gewerbe.
Herausforderung:
Das Gebäude war nach einigen Jahren Leerstand und verschleppter Instandhaltung grundsätzlich sanierungsbedürftig. Gemeinsam mit den Bauherren wurde entschieden, nicht nur die Aufteilung komplett neu zu planen, sondern auch die gesamte technische Ausstattung, wie Wasserversorgung, Elektroinstallation, Heizung zu erneuern. Das Dach wurde gedämmt und neu gedeckt und auch alle Fenster erneuert. An der Fassade wurde aus Respekt vor dem Bestand nichts Grundsätzliches verändert, lediglich die Balkongeländer wurden erneuert.
Die großen Veränderungen fanden im Inneren des Gebäudes statt. Die vorhandene Treppe zwischen Erdgeschoss und Obergeschoss wurde abgerissen, dafür aber eine „innere Verbindung“ zwischen Obergeschoss und zu ertüchtigendem Dachgeschoss geschaffen. Das Erdgeschoss wird jetzt als Büro genutzt, während Ober- und Dachgeschoss zu einer sehr großzügigen Wohneinheit zusammen gefasst wurden. Im Dachgeschoss schuf man einen großzügigen Wellnessbereich mit Sauna. Im Ruhebereich wurde auf einen Dacheinschnitt zugunsten eines Freisitzes verzichtet, dafür baute man ein Panorama-Schiebedachfenster ein.
Innerhalb der Wohnung wurden alle Oberflächen an Wänden und Fußböden entweder erneuert oder – wie bei den Natursteinbelägen – aufgearbeitet. Einige wenige ausgesuchte Bestandsteile ließen die Bauherren ebenfalls aufarbeiten und integrierten sie in die neue Einrichtung.
Bei der Auswahl der zum Einsatz kommenden Materialien legten die Bauherren sehr viel Wert auf Nachhaltigkeit, Langlebigkeit und Regionalität. Das verwendete Eichenparkett stammt aus der Pfalz.
In einigen Teilbereichen wurden schöne, sehr zurückhaltende Einbaumöbel konzipiert und realisiert. Insgesamt entstand bei diesem Projekt eine zurückhaltende Gesamtgestaltung, die jede Art von Einrichtungsstil zulässt.
Leistungen:
- Planung der neuen Raumkonzeption, einschließlich Licht, Material und Farben.
- Bauleitung und Koordination
- Koordination der parallel zum Innenausbau ausgeführten Außenanlagen
Fotos: ©Andrea Fabry